Elberfeld-Mitte Öffentliche Bauten 2016-2020 HeuerFaust Architekten

Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium

Erläuterung der Architekten:

Ausgangssituation
Die Bestandsgebäude aus den 1950er bis 1970er Jahren sind in die spannende Hangtopographie des Johannisberg eingebettet.

Die Gebäudeteile wurden entkernt, umfangreich saniert, neu strukturiert und geringfügig um Neubaukörper ergänzt. Die Fassade wurde hochwärmegedämmt und mit Faserzementplatten bekleidet, die sich im Farbton an die Natursteinfassaden der umliegenden Gebäude anlehnt.

Energetisches Konzept
Das gesamte Gebäude erhielt zentrale Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung (Rotationswärmetauscher). Die Lüftung versorgt alle Bereiche mit aufbereiteter Außenluft und verhindert den CO2-Anstieg in den Nutzungsbereichen sowie Wärmeverluste. Mit der energetischen Optimierung wurde nahezu Passivhausqualität erreicht.

Städtebauliche Leitidee

Anbindung an das Quartier
Ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes ist das Aufbrechen der isolierten Insellage der Schule und die Anbindung an das Quartier.

So öffnet sich beispielsweise das Untergeschoss der Schule mit großzügigen Glasfronten zum Norden der "Elberfelder City". In diesem Untergeschoss ist ein Mehrzweckraum mit dazugehörigen Nebenräumen geschaffen worden, der über zusätzliche Zuwegungen und einen separaten Eingangsbereich auch für außerschulische Nutzungen zugänglich ist und eine Vielzahl an Aktivitäten des Stadtteiles aufnimmt.

Das östliche Außengelände steht dem Stadtteil für vielfältige Nutzungen zur Verfügung. Durch den öffentlichen Platz und Schulhof wird die Schule mit dem Stadtzentrum verbunden. Mit seinen großzügigen Sitzelementen wird der Platz zu einem einladenden Ort zum Verweilen und der Begegnung im Quartier.

Pilotprojekt

Raumkonzept
Das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium ist das erste von fünf Pilotprojekten im Wettbewerb „Schulen planen und bauen", das baulich realisiert wurde. Der Planungsphase wurde eine intensive „Phase Null" vorgeschaltet, deren Inhalte und Umsetzung in den weiteren Planungsschritten durch die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft begleitet wurde.

Nach behutsamer Hospitation, Workshops, Sitzungen und Lernreisen während der „Phase Null" wurden die gewonnenen Erkenntnisse in den Planungsprozess eingearbeitet. So wurden die langen Flure des Schulgebäudes in wertvolle Nutzfläche umgewandelt. Für die Sekundarstufe I entstanden jahrgangsbezogene Cluster mit Klassenräumen, Selbstlernzonen, Kommunikations-, Pausen- und Bewegungsflächen - als flexibel nutzbare Lernlandschaften. Die Oberstufe hingegen erhielt Seminarräume unterschiedlicher Größe mit flexibler Möblierung, während verschiedene Fachräume in einem gemeinsamen Naturwissenschaftscluster zusammengeführt wurden. Als neues Verbindungsstück zwischen den Gebäudeteilen entstand die „gemeinsame Mitte", die den Haupteingang und eine großzügige Lounge und Mensafläche umfasst.

Bauzeit 2016-2020
Gesamtbaukosten 23,0 Mio. €
Brutto Grundfläche 9.875 m²
Brutto Rauminhalt 37.240 m³

 

© Fotos:

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