Heckinghausen Wohlfahrt und Gesundheit 2005 ACMS Architekten

Haus Vivo

In banalem Gebäudebestand ist in zwei oberen Etagen eine ungewöhnliche Renovierung gelungen, auf die man schon beim Betreten des Eingangs durch eine Neugestaltung der Wandfläche eingestimmt und neugierig wird.

Das Material-, Licht- und Farbkonzept ist in allen Teilen überzeugend. Patienten und Personal werden mit modernem Design auf äußerst einfühlsame, aber unverwechselbare Weise vertraut gemacht, die den Aufenthalt zu einem unverhofften Erlebnis macht.

Auszeichnung guter Bauten 2007: Auszeichnung (aus der Begründung der Jury)

 

Erläuterung der Architekten: Ein neues Zuhause für junge Menschen zu schaffen, die das Schicksal durch Unfall oder Krankheit zu intensiv pflegebedürftigen Patienten gemacht hat, bedarf mehr als einer notwendigen professionellen Pflege. Die erforderliche Medizintechnik muss vorhanden sein, darf jedoch das Erscheinungsbild nicht bestimmen. In Wuppertal entstand mit dem Intensivpflegeheim in HAUS VIVO eines der ersten Pilotprojekte, in dem diesen Menschen ein neues Zuhause gegeben wird. Hier ist die medizinisch technische Versorgung vorhanden, tritt im Erscheinungsbild jedoch komplett zurück. Prägend ist vorrangig die Wohnatmosphäre. Das Wohlfühlen ist dabei auch bedingt vom Vorhandensein bekannter und gewohnter Umgebungen, die jüngere Menschen anders gestalten als ältere. Die Außenwelt auch im Inneren erlebbar zu machen, war dabei Grundidee der Planung und Umsetzung. Die Grundstruktur der Einrichtung ist organisiert wie eine kleine Stadt. Zentrale Lebensader ist hierbei der wie eine Straße angelegte Flur, an den sich die öffentlichen Räume und privaten Häuser angliedern. Diese zentrale Straße weitet sich zu Plätzen, die in ihrem Charakter variieren. Mit unterschiedlichen Atmosphären wie zentralen Dorfplätzen oder privaten Innenhöfen werden allgemeine Treffpunkte und Rückzugsräume ausgebildet. Die Verbindungsmöglichkeit der öffentlichen Bereiche untereinander erhöht noch einmal die Flexibilität der Nutzung vom familiären Abendessen bis zum großen Gemeinschaftsfest. So steht auch der große, zweigeschossige, lichtdurchflutete und neu an das Gebäude angesetzte Wintergarten für ein besonderes Raumerlebnis. Durch die Bepflanzung, den Ausblick in die Höfe und Gärten der Nachbarschaft, die Beleuchtung und ein besonderes Raumklima entsteht somit eine Qualität als Synonym für einen öffentlichen Platz oder Park in einer Stadt.

Architektur Contor Müller Schlüter

© Fotos:

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