Als eine der wichtigsten stadtplanerischen und verkehrstechnischen Maßnahmen wurde der Neubau der damaligen Königstraße, der heutigen Friedrich-Ebert-Straße, in den Jahren um 1830 in Angriff genommen. Der Weg zum Rhein führte bis dahin über den Nützenberg und war für den Fuhrverkehr nur schwer zu bewältigen. Die streng orthogonale Anlage der Straßen zwischen Kasinostraße und dem heutigen Robert-Daum-Platz (ehemals Ochsenkamp) entsprach den stadtplanerischen Vorstellungen der Zeit. Die Königstraße erhielt den repräsentativen Charakter einer städtischen Promenade, während an der Luisenstraße vorwiegend kleinbürgerliche Wohnhäuser entstanden. Um das alte Osterfeld, das sich am heutigen Laurentiusplatz befand, errichteten dagegen einflussreiche Fabrikanten, Bankiers und Firmen ihre Bauten. Die Straße bestand im Wesentlichen aus klassizistischen Häusern, die meist symmetrisch gestaltet waren, Walmdächer besaßen und mit typischen architektonischen Details der Zeit verziert waren. Von den Häusern stehen heutzutage nur noch wenige Bauten, so das Verwaltungshaus der „Vaterländischen Feuerversicherung", das trotz mehrmaligen Umbaus noch an der Ecke zu Auer Schulstraße steht. Ein sehr schönes Gebäude hat sich an der Friedrich-Ebert-Straße 15 erhalten. 1938 erfolgte der Durchbruch zwischen Untergrünewalder Straße und dem Ochsenkamp. Für diesen Teil der Straße war das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten typisch, wie es heute noch über den gesamten Verlauf zu beobachten ist. Der größte Teil des Viertels hat sich in der Luisenstraße und den Querstraßen zur Luisenstraße erhalten. Die Häuser sind meist in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden und zeichnen sich durch die schlichte Gestaltung der Fassaden aus, die lediglich durch schmale Gesimsbänder und einfach profilierte Fensterwände in Erscheinung tritt. Die städtebauliche Anlage um den Laurentiusplatz bis hin zu Neuen Reformierten Kirche zählt zu den interessantesten Teilen Elberfelds. jb
© Fotos:
Der Architekturführer Wuppertal
wird gefördert von: