Die Elberfelder Hofaue gehörte zu den wichtigsten Textilhandelsverbindungen in alle Welt. Typisch für die bauliche Struktur des Viertels war die Mischung aus repräsentativen Bürgerhäusern, Geschäfts- und Produktionsstätten. Bereits im 18. Jahrhundert existierten hier herrschaftliche Wohnbauten, zum Teil in spätbarocken Formen errichtet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts prägten zunehmend vier- und fünfgeschossige Geschäftshäuser das Bild der Straße, in der die bedeutendsten Textilhäuser Elberfelds ihren Sitz hatten. Charakteristische Bauten dieser Zeit befinden sich vor allem zwischen der Wesendonkstraße und der Bembergstraße. Das Viertel ist durch die Zerstörungen des Krieges stark in Mitleidenschaft gezogen worden und seit dem nach und nach verkommen. Erst in den letzten Jahren hat es wiederholt Initiativen zur Reaktivierung des alten wirtschaftlichen Herzstücks von Elberfeld gegeben. In der ehemaligen Baumschen Fabrik an der Hofaue 35-39 befinden sich heute Büro- und Gewerbeflächen und Lofts. Das Kolkmannhaus, Hofaue 53, wurde von der Stadt erworben und zu Ateliers für Architekten, Künstlern und Designern umgenutzt. Weitere Gebäude in dem Straßenzug und direkter Nachbarschaft wurden ebenfalls umgenutzt und durch Neubauten ergänzt. Das gesamte Viertel bietet heute einen breit genutzten Angebotsfächer von Gastronomie über Gewerbe- und Büroflächen bis hin zu Wohnungen. jb / ergänzt von Antonio Quintiliani