Elberfeld-Mitte Sakralbauten 1894 - 1899 Johannes Otzen

Friedhofskirche

Als dritter Kirchenbau der Reformierten Gemeinde entstand Ende des 19. Jahrhunderts die Friedhofskirche im Norden Elberfelds. Sie unterscheidet sich durch die reichhaltige Formensprache von den bewusst schlicht gestalteten älteren Gotteshäusern. Die Kirchen der anderen Gemeinden behielten so lange Jahre in Bezug auf ihre architektonischen Qualitäten den Vorrang und dominierten das Stadtbild. Mit dem Bau der dritten Kirche sollte sich dies ändern. Über dem Wohngebiet der Nordstadt wurde ein Platz ausgewählt, von dem aus die Kirche weithin sichtbar war. Des Weiteren entschied man sich für einen Zentralbau in neoromanischen Formen, der mit seiner Gliederung und Vielteiligkeit auf die Wirkung einer repräsentativen Geste abzielte. Otzen verzichtete auf einen mehrschiffigen Innenraum, um die Gemeinde in einem Raum zusammenfassen zu können. Ferner erschien ihm wichtig, die Feier des Abendmahls im Kreise der Gemeinde zu behalten und nicht in eine räumlich entfernte Apside zu verlegen. Der Zentralbau entsprach diesen Gedanken am unmittelbarsten; er ist der einzige in Wuppertal geblieben. jb

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