In unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Elberfelder Rathaus errichtete Emil Fahrenkamp Ende der 1920er Jahre das Kaufhaus Michel am Wall. Es ist das einzige Geschäftshaus in Wuppertal, das derart konsequent die architektonischen Formen des Neuen Bauens zeigt. Fahrenkamp lehnt sich bei der Fassadengestaltung an das einige Jahre zuvor erbaute berühmte Kaufhaus Schocken von Erich Mendelsohn an. Er überzog den leicht konvex gewölbten Baukörper mit einer glatten Außenhaut und gliederte die Fassade horizontal durch den Wechsel von umlaufenden Fensterbändern und Brüstungen. So erhielt das Kaufhaus den zur damaligen als modern geltenden dynamischen Ausdruck, der durch die gerundeten Ecken zusätzlich verstärkt wurde. In der Inneneinrichtung fanden sich diese Gestaltungsprinzipien an verschiedenen Stellen wieder. Das Kaufhaus Michel wurde Jahrzehnte lang durch eine vorgehängte Aluminiumfassade verdeckt. Erfreulicherweise ist die ursprüngliche Fassade vor einigen Jahren wieder freigelegt worden.
Ebenfalls von Emil Fahrenkamp ist das 1937 errichtete Bayer-Atrium an der Simonsstraße/ Pestalozzistraße. jb
Durch die umfangreichen Sanierungsarbeiten 2012 wird das Gebäude energetisch auf den neuesten Stand gebracht und dabei wird ein Teil der Fassadenelemente ausgetauscht. Durch die gelungene Rekonstruktion der Fassade hat das Gebäude den rechtlichen Schutz als Baudenkmal verloren, die Stadt Wuppertal hat mit der Eigentümerin einen Vertrag abgeschlossen – der das originale Erscheinungsbild des Gebäudes dauerhaft sichern soll.