Elberfeld-Mitte Geschäfts-und Bürobauten 1929 - 1930 Emil Fahrenkamp

Fahrenkamp-Haus (Kaufhaus Michel)

In unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Elberfelder Rathaus errichtete Emil Fahrenkamp Ende der 1920er Jahre das Kaufhaus Michel am Wall. Es ist das einzige Geschäftshaus in Wuppertal, das derart konsequent die architektonischen Formen des Neuen Bauens zeigt. Fahrenkamp lehnt sich bei der Fassadengestaltung an das einige Jahre zuvor erbaute berühmte Kaufhaus Schocken von Erich Mendelsohn an. Er überzog den leicht konvex gewölbten Baukörper mit einer glatten Außenhaut und gliederte die Fassade horizontal durch den Wechsel von umlaufenden Fensterbändern und Brüstungen. So erhielt das Kaufhaus den zur damaligen als modern geltenden dynamischen Ausdruck, der durch die gerundeten Ecken zusätzlich verstärkt wurde. In der Inneneinrichtung fanden sich diese Gestaltungsprinzipien an verschiedenen Stellen wieder. Das Kaufhaus Michel wurde Jahrzehnte lang durch eine vorgehängte Aluminiumfassade verdeckt. Erfreulicherweise ist die ursprüngliche Fassade vor einigen Jahren wieder freigelegt worden.

Ebenfalls von Emil Fahrenkamp ist das 1937 errichtete Bayer-Atrium an der Simonsstraße/ Pestalozzistraße. jb

Durch die um­fang­rei­chen Sa­nie­rungs­ar­bei­ten 2012 wird das Ge­bäude en­er­ge­tisch auf den neu­es­ten Stand ge­bracht und dabei wird ein Teil der Fas­sa­den­ele­mente aus­ge­tauscht. Durch die gelungene Rekonstruktion der Fassade hat das Ge­bäude den recht­li­chen Schutz als Bau­denk­mal ver­loren, die Stadt Wup­per­tal hat mit der Ei­gen­tü­me­rin einen Ver­trag ab­ge­schlos­sen – der das ori­gi­nale Er­schei­nungs­bild des Gebäudes dau­er­haft si­chern soll.

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