Auf der weitgehend unbebauten innerstädtischen Fläche an der Kluse entstand in den 1960er Jahren das neue Schauspielhaus von Gerhard Graubner. Nachdem ein Gutachten zum berühmten Elberfelder Thalia-Theater zum Ergebnis hatte, dass eine Renovierung des alten Hauses nicht wesentlich günstiger würde als ein Neubau, entschied sich der Rat der Stadt für eine neue Spielstätte der Wuppertaler Bühnen. Graubner plante ein Haus mit modernen Bauformen, das durch die Betonung horizontaler Gestaltungselemente eine raumgreifende repräsentative Geste zum Ausdruck bringen sollte. Drei Baukörper sind symmetrisch zueinander geordnet und in der Höhe gestaffelt. Eine weit ausladende Eingangshalle mit Atrium bildet das Erdgeschoss des Theaters. Der große Saal liegt zurückgesetzt über dem Erdgeschoss frei schwebend und zeigt durch die leicht gebogene Außenwand die innere Nutzung an. Den Abschluss bildet im hinteren Bereich an der Wupper das Bühnenhaus, das als reiner Kubus gestaltet wurde. Saal und Kubus zeichnen sich durch ein schmales Fensterband unterhalb des Daches aus, das die ansonsten schmucklosen weißen Fassaden in der Horizontale gliedert. jb